Buchtipp
Es gibt Leute, die beim Verlust eines geliebten Menschen ebenfalls sterben. Auf diese Weise bleiben sie diesem Menschen verbunden. Sie hören einfach auf zu leben.
Für die 16jährige Pearl bleibt die Welt stehen, als ihre Mutter bei der Geburt der kleinen Schwester stirbt. Sie ist wie erstarrt, und der Abstand zu ihren Mitmenschen wird immer größer, besonders zu ihrem Vater, der zwar nicht ihr leiblicher Vater ist, aber stets ganz und gar ihr Dad war, und zu Rose, der kleinen Schwester, die sie nur noch die Ratte nennt. Sie macht die beiden für den Tod der Mutter verantwortlich. Aber auch das Verhältnis zu ihrer besten Freundin wird immer distanzierter. Pearl kann mit niemandem darüber sprechen, was in ihr vorgeht. Nur in imaginierten Gesprächen mit der Mutter kann sie sich etwas öffnen und versucht so, wieder zu sich selbst zu kommen. - Und irgendwann ist das Jahr vorbei, und auch für Pearl dreht sich die Welt wieder.
Ein wunderbares Buch, aufmüpfig trotz aller Verzweiflung, scharfsinnig und schlagfertig im Ton erzählt es viel darüber, wie Trauerarbeit funktioniert.
Eine Geschichte, die lange nachwirkt und die trotz des schwierigen Themas wunderbar und unterhaltsam zu lesen ist.
Barbara Scholz
Zuletzt geändert am: 14.04.2020 um 08:23:52
Zurück zur Übersicht
|