Maulina hat sich mit ihrem Vater arrangiert: Sie spricht wieder mit ihm und hat den Dachboden von Mauldawien, ihr Maultropolis, bezogen. Dort ist genug Platz für alle, auch für einen Klara Gedächtnisraum.
Die Zwillinge, ihre beiden Halbbrüder, hat sie wirklich gern, nur mit dem Flamingo, Papas neuer Frau, kommt sie nicht zurecht.
In Plastikhausen hingegen spitzt sich die Situation zu: Ihrer Mutter Klara geht es immer schlechter, und Maulinas ganze Energie fließt in die Sorge um sie. Aber Maulina hat ihren Namen nicht ohne Grund, aufgeben gilt nicht. So greift sie nach jedem Strohhalm, hofft und bangt und wehrt sich gegen düstere Gedanken.
Dass sich die Krankheit nicht mehr heilen lässt, weiß Maulina, aber wissen und akzeptieren sind zweierlei Geschichten.
Trotz aller Trauer aber vergisst sie ihren Freund Paul nicht, und dass sich für ihn langsam alles zum besseren wendet, macht sie glücklich.

Auch dieser Band ist einfach wunderbar, aller Melancholie, die darin liegt, zum Trotz, denn dank Maulinas Aufmüpfigkeit ist er auch voller Anarchie und Zärtlichkeit, komisch, traurig und zuversichtlich zugleich. Maulina und ihr ganzes Reich muss man einfach gernhaben. Die Illustrationen ergänzen den Text wieder kongenial.

Barbara Scholz

Zuletzt geändert am: 14.04.2020 um 10:44:49