Melodys 16. Geburtstag wird mit einem großen Fest gefeiert. Es ist ihre Initiation ins Erwachsenenleben. Melodys Start ins Leben war schwierig: Ihre Mutter Iris wurde mit 15 Jahren mit ihr schwanger, konnte sich aber nicht zu einer Abtreibung durchringen, obwohl sie von ihrer Familie dazu gedrängt wurde. Da die Großeltern diese Schande nicht ertragen konnten, sind sie mit Melody und ihrem Vater  Aubray nach Brooklyn gezogen, wo sie niemand kannte, und Iris ging zum Studium nach New York. Das Leben als Studentin gab ihr völlig neue Perspektiven für ihr Leben, eine Emanzipation von der Enge des Familienlebens und die Möglichkeit zum sozialen Aufstieg. Ihre Tochter besuchte sie nur noch gelegentlich. Jetzt ist sie wieder da, um mit allen zusammen Melodys Geburtstag zu feiern. Melody hat das Weggehen ihrer Mutter stets als Verrat empfunden und wirft ihr vor, sie vernachlässigt zu haben. In vielen Rückblenden, eingebettet in das Fest, erfahren wir die ganze Familiengeschichte und können Beider Lebenswege nachempfinden.

Ein sehr versöhnlicher Roman, der über Identität, Ambitionen und sozialen Status erzählt: Wie sich die Familie letztendlich aus den Fesseln und der Last des vererbten Traumas der Sklaverei befreit und die Kraft findet, sich über das Erbe der Vergangenheit, zu erheben.

Für Leser und Leserinnen, die an der Geschichte der USA und ihrer Rassenpolitik interessiert sind.

Barbara Scholz

Zuletzt geändert am: 16.03.2022 um 07:57:55