Dieser kurze Roman beruht auf historischen Ereignissen kurz vor Ende des 2. Weltkriegs.

Aus der Sicht von drei fiktiven Jugendlichen schildert Kirsten Boje den ganzen menschenverachtenden Wahnsinn des Nationalsozialismus.

April 1945 in dem kleinen Ort Penzberg in Bayern: Schorsch hat zum ersten Mal die Marie geküsst, und beide sind verliebt. Sein Freund Gustl ist auch in Marie verliebt. Er hat sich aber den Werwölfen angeschlossen und ist fest entschlossen, den heranrückenden Amerikanern Widerstand zu leisten.

Im Radio kommt vom offiziellen Reichssender München die Nachricht, dass die Amerikaner vor Ort seien und der Krieg beendet. Maries Vater, der ehemalige, durch die Nazis abgesetzte Bürgermeister und einige Penzberger Bürger machen sich auf, ihren Ort zu ‚entnazifizieren’ und zu sichern, um den erwarteten Einmarsch der Amerikaner mit weißen Friedensfahnen empfangen zu können und seine Zerstörung zu verhindern. Leider war die Meldung nicht korrekt, und so kommt es durch die Werwölfe , einer hier stationierten Soldatentruppe und einigen Mitbürgern zu willkürlichen Hinrichtungen und Morden von 16 friedenswilligen Menschen, die nichts anderes im Sinn hatten, als ihren Ort vor einer sinnlosen Zerstörung zu bewahren.

Nur eine so große Erzählerin wie Kirsten Boje kann  diese düsteren Ereignisse auf eine so ruhige Art erzählen, dass man mit angehaltenem Atem liest und der Bericht lange nachwirkt.

Barbara Scholz

Zuletzt geändert am: 16.03.2022 um 08:03:49