Buchtipp
Maximal unsichtbar versucht Maxima den Schulalltag zu bewältigen. Sie wird täglich gemobbt, und das bevorstehende Schuljahr mit der Mittleren Reife abschließen zu können, ist ihr einziges Zielt. Um die Schulstunden zu bewältigen, hat sie eine ganze Reihe von Strategien entwickelt. Da kommt ein neuer Schüler in die Klasse, der spastisch gelähmte Bastian, der im Rollstuhl sitzt und sich nur per Sprachcomputer verständigen kann. Aber Bastian geht ganz selbstbewusst mit seiner Behinderung um. Bastian und Maxima sollen gemeinsam ein Projekt erarbeiten, und Maximas anfängliche Ablehnung wandelt sich zunehmend in Bewunderung für Bastians Fähigkeiten. Ein verbindendes Element ist beider Begeisterung für Tolkins Herr der Ringe und die damit verbundenen Fantasy-Rollenspiele. Als Maximas Intimfeind Marvin mit Bastian scheinbar Freundschaft schließt und sie das Gefühl hat, dass sich Bastian der Mobbingfraktion angeschlossen hat, bricht für sie eine Welt zusammen. Doch nach einigen sehr verstörenden Erfahrungen erweist sich die Freundschaft zwischen Maxima und Bastian als tragfähig und bringt am Ende für Maxima ein neues Selbstvertrauen.
‚Ich wünsche mir sehr, dass das Buch dazu beiträgt, Furcht und Berührungsängste vor Andersartigkeit abzubauen und dass es irgendwann keine Rolle mehr spielt, ob man maximal sichtbar oder maximal unsichtbar ist.’ Das schreibt im Vorwort Katrin Lemler, die selbst Rollstuhlfahrerin ist und die Autorin beraten hat. Und genau diesen Effekt hat das Buch. Bastians Selbstbehauptung wird so selbstverständlich, dass man beim Lesen seine Behinderung vergisst. Dazu ist dieser Roman ungemein spannend, ein echter Pageturner.
Barbara Scholz
Zuletzt geändert am: 20.09.2024 um 07:50:41
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